Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nimmt 14 100-Punkte-Marke ins Visier
Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Freitag
seinen Rekordlauf fortsetzen. Gestützt wird er dabei neben der
Hoffnung auf ein US-Konjunkturpaket und der globalen
Corona-Impfkampagne auch von erfreulichen Daten aus der heimischen
Industrie. Nach starken Auftragseingängen im November fielen nun
auch die Daten zur Industrieproduktion besser als von Analysten
erwartet aus.
Nachdem es dem Dax tags zuvor erstmals in seiner
Geschichte gelang, die Marke von 14 000 Punkten zu überspringen,
signalisiert der X-Dax einen weiteren Anstieg. Als Indikator für den
deutschen Leitindex deutete er eine Dreiviertelstunde vor dem
Handelsstart ein Plus von 0,9 Prozent auf 14 095 Punkte an. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls mit
Gewinnen erwartet.
Die Aussicht auf weitere umfangreiche Staatshilfen für die
US-Wirtschaft treibt die Kurse weltweit an, nachdem die Demokraten
wohl die Mehrheit auch im US-Senat stellen. Denn damit haben sie die
Kontrolle im gesamten Kongress und der kommende US-Präsident Joe
Biden dürfte erst einmal weitgehend durchregieren können. Außerdem
wird dank der allgemeinen Impfaktionen auf ein baldiges Ende der
Corona-Pandemie gehofft.
Einige warnen allerdings bereits vor dem Risiko einer Blase an den
Aktienmärkten. Zu diesen gehört Marktstratege Albert Edwards von der
französischen Bank Societe Generale. Er hob hervor, dass die Rally
stark auf der Hoffnung vieler Investoren beruhe, die US-Notenbank
(Fed) werde im Zweifel schon weiter einschreiten, um einen Crash zu
verhindern. Die Billiggeldflut der Notenbanken treibt die Börsen
schon lange mit an. Problemtisch kann das werden, falls die
Inflation plötzlich anziehen sollte. Steigende Zinsen dürften die
Aktienmärkte rasch unter Druck bringen.
Unter den Einzelwerten dürften am deutschen Markt vor allem
Technologieaktien einen Blick wert sein. Im Ausland gaben der
europäische Halbleiterhersteller STMicroelectronics
und der US-Konkurrent Micron sowie Südkoreas Vorzeigeunternehmen
Samsung Quartalszahlen bekannt. Allesamt schnitten
stark ab. Davon dürften im Dax nun Infineon
profitieren sowie im MDax Siltronic
und Aixtron . Außerhalb der Dax-Familie dürften die
Papiere des Chipdesigners Dialog Semiconductor
zulegen. Infineon etwa stiegen auf Tradegate im Vergleich zum
Xetra-Börsenschluss bereits um 1,5 Prozent.
Der im SDax zu findende Telekomausrüster Adva Optical
Networking indes gab gemischte Quartalszahlen
bekannt. Während die Ergebnismarge den oberen Rand der
Prognosespanne erreichte, wurde beim Umsatz das untere Ende der
Spanne erreicht. Die Aktien reagierten darauf auf Tradegate
allerdings positiv und legten - allerdings bei geringen Umsätzen -
spürbar zu.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer besorgte
sich Milliarden am Anleihemarkt. Die Emission über vier Milliarden
Euro besteht aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von 4 bis 15
Jahren. Die Erlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke
verwendet werden, unter anderem zur Refinanzierung bestehender
Verbindlichkeiten. Die Aktien reagierten darauf auf Tradegate
allerdings nicht sonderlich.
RWE könnten wegen einer Studie des französischen
Analysehauses Exane BNP gefragt sein, denn diese hob die Papiere des
Versorgers auf "Outperform". Auf Tradegate ging es um rund ein
Prozent hoch, während die Anteile von Alstria Office
dort unter einer negativen Bewertung litten. Die Societe Generale
hat die Bewertung der Aktie des Büroimmobilien-Unternehmens mit
"Sell" gestartet./ck/jha/