ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax verringert durch Endspurt sein Wochenminus
Der Dax hat nach einem eher
trägen Verlauf am Freitag zum Handelsschluss einen kleinen Spurt
hingelegt. Am Ende stand ein Plus von 0,35 Prozent auf 13 298,96
Punkte. Das Wochenminus wurde damit auf 0,3 Prozent begrenzt. Der
MDax legte am Freitag um 0,79 Prozent auf 29 517,75
Zähler zu.
Hoffnungen auf ein baldiges staatliches Corona-Hilfspaket in den USA
gaben auch dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb, nachdem die
Arbeitsmarktdaten für November zum Teil sehr schwach ausgefallen
waren. Die Beschäftigung außerhalb der US-Landwirtschaft war
deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Zwar sei normalerweise der Monat Dezember historisch betrachtet der
zweitbeste Monat für den Dax und werde nur vom Monat April
übertroffen, sagte Aktienstratege Frank Klumpp von der Landesbank
Baden-Württemberg. Allerdings habe das deutsche Börsenbarometer in
diesem Jahr einen "fulminanten November" hinter sich, in dem er um
15 Prozent nach oben geschossen sei. Damit dürfte das Pulver für
eine Jahresendrally bereits verschossen sein. "Durchatmen" laute nun
die Devise für den Rest des Jahres.
Zu den Spitzenwerten im Leitindex zählten die Aktien von Daimler
. Sie kletterten mit plus 2,5 Prozent auf den höchsten
Stand seit Mai 2019. Erstmals in diesem Jahr war es dem Autobauer
gelungen, in einem Monat wieder mehr Autos seiner Kernmarke
Mercedes-Benz zu verkaufen als im Vorjahr. Der Großhandelsabsatz im
November lag um etwas mehr als ein Prozent über den entsprechenden
Vorjahresmonat. Zudem profitierten die Papiere von einer
bekräftigten Kaufempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Analyst George Galliers prognostiziert für 2021 ein günstiges
Preisumfeld für Daimler sowie weiter sinkende Fixkosten.
Infineon nahmen mit plus 2,9 Prozent auf 29,57 Euro
den obersten Platz ein. Eine positive Studie von Bernstein Research
war der Auslöser. Die Aktie des Chipherstellers sei sein
favorisierter Wert, schrieb Analyst Mark Li und hob das Kursziel von
27 auf 35 Euro an. Im neuen Jahr dürften sich längerfristige und
zyklische Trends zeitgleich positiv auf die Geschäfte auswirken.
RWE indes litten unter Gewinnmitnahmen und büßten 1,6
Prozent ein. Am Mittwoch waren die Anteilscheine des Stromversorgers
auf den höchsten Stand seit acht Jahren geklettert. Im laufenden
Börsenjahr zählen sie zu den großen Gewinnern im Dax.
Im MDax stiegen die Aktien von Fraport um 3,7 Prozent
und erreichten den höchsten Stand seit März. Hier gab eine
Branchenstudie der Deutschen Bank Auftrieb. Darin wurde angesichts
der Aussichten auf Impfstoffe gegen das Coronavirus auch wieder zum
Kauf der Papiere des Frankfurter Flughafenbetreibers geraten.
Aixtron als Spitzenwert legten um 6,6 Prozent zu. Die
Papiere des Elektrotechnikunternehmens werden von der Commerzbank
als einer der Gewinner im neuen Jahr gesehen.
Außerhalb der Dax-Familie stiegen zudem Siemens Energy
um 1,6 Prozent. Die Siemens-Abspaltung wird vom 21.
Dezember an den Leasingspezialisten Grenke im MDax
ersetzen. Dies hatte die Börse als wichtigste Nachricht ihrer
Index-Überprüfung am Vorabend bekannt gegeben.
Gewinne verbuchten die Indizes am Freitag nicht nur hierzulande,
sondern europaweit und auch in den USA. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 stieg um 0,63 Prozent auf 3539,27 Punkte
und auch in Paris und London ging es aufwärts. In den USA gewann der
Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss
0,6 Prozent und markierte damit zugleich ein weiteres Rekordhoch.
Der Euro hielt sich auf hohem Niveau und wurde am
frühen Abend mit 1,2144 US-Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2159 (Donnerstag: 1,2151)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8224 (0,8230) Euro. Am
Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,54 Prozent am Vortag
auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um
0,05 Prozent auf 146,02 Punkte. Der Bund-Future gab
am frühen Abend um 0,14 Prozent auf 174,93 Punkte nach./ck/he