ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax leidet unter Gewinnmitnahmen
Der Dax hat am Mittwoch nach
seinen jüngst kräftigen Gewinnen etwas geschwächelt. Mit einem
Abschlag von 0,52 Prozent auf 13 313,24 Punkte ging der Leitindex
aus dem Handel. Der MDax gab um 0,37 Prozent auf 29
242,44 Punkte nach. Europaweit indes gab es keine einheitliche
Tendenz. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um
0,11 Prozent auf 3521,32 Punkte. In Paris schloss der Leitindex
ebenfalls kaum verändert, während es in London kräftig nach oben
ging.
Der Widerstand im Dax bei 13 450 Punkten sei hartnäckig,
kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Dieser
Bereich stelle aktuell das "äußerte Kaufinteresse der Investoren"
dar. Ohne neue Impulse dürfte es daher vorerst weiter seitwärts
gehen.
Immerhin: Zwischen Ende Oktober und Mitte November war es für das
deutsche Börsenbarometer um beeindruckende 16 Prozent nach oben
gegangen. Dann aber wurde die Luft schlagartig dünn. Der Sprung über
das Hoch vom September bei 13 460 Zählern blieb dem Dax bisher
versagt. Doch erst, wenn dieser Bereich überwunden wird, ist der Weg
zu einem weiteren Rekordhoch laut Chartexperten frei.
Spitzenreiter unter den 30 Dax-Aktien waren die RWE
-Papiere mit plus 1,5 Prozent auf 35,00 Euro. Die Bank
of America riet zum Kauf der Versorger-Aktie und hob das Kursziel
kräftig auf 50 Euro an. Aktivitäten in den Alternativen Energien
sollten in der Energiebranche allgemein wie Wachstumsgeschäfte
bewertet werden, schrieb Analyst Peter Bisztyga. RWE hält er in
dieser Hinsicht für einen besonders vielversprechenden Wert. Eon
gewannen im Gefolge 1,2 Prozent.
Zu den Gewinnern zählten außerdem die Papiere von Deutsche Wohnen
mit plus 1,0 Prozent. Hier riet die Investmentbank
Morgan Stanley nun zum Kauf. Linde am Dax-Ende indes
wirkten nur optisch schwach, denn der Industriegase-Hersteller
schüttete Dividenden aus.
Die Aktien von Nemetschek verloren im MDax 2,3
Prozent, nachdem sich das Management des Software-Entwicklers am
Vortag auf einer Investorenrunde zurückhaltend zu Wachstum und
Profitabilität geäußert haben soll.
Unter den Papieren im Nebenwerte-Index SDax büßten
Nordex außerdem 5,7 Prozent ein. Der Hersteller von
Windkraftanlagen hat knapp elf Millionen neue Aktien ausgegeben, das
Bezugsrecht war ausgeschlossen worden. Bei vielen Investoren kam das
gar nicht gut an. Mit den eingenommenen 200 Millionen Euro will
Nordex nun das Wachstum ankurbeln und die Bilanz stärken.
Die Papiere von Dr. Hönle verloren als Schlusslicht
6,4 Prozent, nachdem der Spezialist für UV-Technik keine Prognosen
für das kommende Jahr abgegeben hatte. Zudem könnte das Unternehmen
- wie auch einige andere - im Zuge der am Donnerstag anstehenden
Index-Überprüfung der Deutschen Börse schon in Kürze aus dem SDax
fliegen.
Der Euro legte weiter zu und wurde am Abend mit
1,2090 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,2066 (Dienstag: 1,1968) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8287 (0,8356) Euro. Die Börsen in den USA
kamen zum europäischen Aktienmarktschluss kaum vom Fleck. Der Dow
Jones Industrial gab zuletzt um 0,1 Prozent nach.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,56
Prozent am Vortag auf minus 0,53 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,15 Prozent auf 145,79 Punkte. Der
Bund-Future sank am Abend um 0,03 Prozent auf 174,52
Punkte./ck/he