Aktien Frankfurt: Dax pendelt um Marke von 13 300 Punkten
Dem deutschen Aktienmarkt fehlt weiterhin die
Kraft für eine Fortsetzung der Rally von Anfang November. Der Dax
pendelte am Freitag in der ersten Sitzungshälfte um
die Marke von 13 300 Punkten und notierte zuletzt 0,19 Prozent im
Plus bei 13 311,55 Zählern. Damit deutet sich für den Leitindex ein
Wochengewinn von rund 1,3 Prozent an. Der MDax der 60
mittelgroßen Werte gewann 0,15 Prozent auf 29 188,67 Punkte. Für den
EuroStoxx 50 ging es um rund 0,3 Prozent aufwärts.
Der Kursbereich um 13 300 Punkte stellt sich für den DAX sowohl als
Widerstand als auch als Unterstützungsbereich dar", erklärte
Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow. Von diesem Kursbereich gehe
eine Art Magnetwirkung aus, was an der dünnen Nachrichtenlage und
weiteren fehlenden Impulsen liege.
Der Anlegerfokus liege einmal mehr auf Chemie- und Bankentiteln, so
Lipkow. Eher weniger angesagt seien weiterhin Aktien von
Automobilherstellern und deren Zulieferern. Diese litten unter
Gewinnmitnahmen sowie Umschichtungen in den Portfolios
institutioneller Investoren zu Gunsten von Technologie- und
Chemiewerten.
Unter den Einzelwerten fielen die VW-Vorzugsaktien
als Dax-Schlusslicht mit einem Verlust von 1,7 Prozent auf. Dabei
hatte der Autokonzern für 2021 eine weitere Steigerung seines
weltweiten Marktanteils in Aussicht gestellt. Zudem kündigte
Volkswagen an, in seine Produktpalette reiner Elektroautos auch
einen günstigen Kleinwagen zu Preisen ab rund 20 000 Euro
aufzunehmen.
Die Aktien von Infineon schafften es mit einem Plus
von zuletzt 1,1 Prozent auf das höchste Niveau seit 2002. Dabei
legten die Papiere des Halbleiterkonzers bei guten Branchenvorgaben
in den vergangenen zehn Handelstagen um rund 10 Prozent zu und sind
damit bester Wert im Dax. Der US-Halbleiter-Branchenindex SOX
schaffte derweil gar ein Rekordhoch.
Eine Kaufempfehlung der Commerzbank trieb die Aktien des
Düngerkonzerns K+S um 5,9 Prozent nach oben. Im
frühen Handel waren sie auf den höchsten Stand seit Februar
gestiegen. Unerwartet hohe Erlöse aus dem Verkauf des amerikanischen
Salzgeschäfts sowie eine Milliardenabschreibung im dritten Quartal
hätten die Bilanzrisiken verringert, erklärte Analyst Michael
Schäfer. Zudem helle sich das landwirtschaftliche Umfeld spürbar
auf, was die Düngerpreise antreiben könnte. Schäfer erhöhte sein
Kursziel auf 10 Euro und stufte die Aktien auf "Kaufen" hoch.
Eine angekündigte Übernahme von Medios bescherte den Aktien des
Pharma-Unternehmens einen Gewinn von 22 Prozent auf den höchsten
Stand seit August. Medios erwirbt den Großhändler Cranach Pharma für
rund 121 Millionen Euro. Zur Finanzierung soll das Grundkapital um
rund 20 Prozent erhöht werden. Die Akquisition erscheine
wertsteigernd für Medios, schrieb Jefferies-Analyst Alexander Thiel
in einer Ersteinschätzung. Der Deal steigere zudem erheblich die
Wachstumsbasis des Unternehmens./edh/mis